Konzertkritik zu: Otto Lechner & Windhund & Zumari Horns from Zanzibar im Porgy & Bess (»Began in Africa III«) am 7. 6. 2010

»Die subjektive Prolo-Schlagzeug-Kritik«, Teil 3.
Tröten in die Luft und Freiheit für verheiratete Frauen.

skug # | Text: Kerstin Kellermann | Wed 16. Jun. 2010

Vielleicht ist es unfair, zum Schreiben einer Konzert-Rezension Fela Kutis »Upside Down« auf dem Plattenspieler zu hören. Doch wie die Herausforderung der zugleich komplizierten und einfachen afrikanischen Rhythmen in den Schreibgriffel kriegen? Die grundsätzlichen Probleme, wenn europäische MusikerInnen afrikanische »begleiten« wollen? Ist es europäische Anmaßung mit den Triolen des Jazz und geraden Ansätzen aus dem Rock (ja, ich weiß um die schwarzen Wurzeln dieser Musikrichtungen) der Polyrhythmik und der polymorphen Atmosphäre mancher Sessions afrikanischer Musiker beikommen zu wollen?
»Sie hören schon, wir müssen noch ganz viel lernen. Melissa, Ritter und ich fahren im Juli nach Sansibar«, sagt Otto Lechner am Ende des Konzertes im Porgy & Bess. Wobei Otto ein Zuhörer ist, der sehr konzentriert auf die anderen achtet und zur Not sogar fröhlich Lärm produzieren kann auf seinem Akkordeon.

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Bunkerei im Augarten, Montag, 28.6., 19.00 Uhr

Konzert mit Keba Cissokho I Edith Lettner  (Senegal, A)
Der Klang der 21‑saitigen Kora, Gesang und das gefühlvolle Saxophonspiel verschmelzen zu einem schwebenden Klang. Zwischen dem senegalesischen Griotmusiker und der „Jazzerin“ entwickelt sich eine gemeinsame Sprache, die sehr viel Raum offen lässt, um in die Musik einzutauchen.
Im Rahmen des Konzerts verabschiedet die Augartenstadt ihren Bürgermeister Otto Lechner & die Windhund Karl Ritter, Melissa Coleman und Anne Bennent, die zu einer dreiwöchigen Ostafrika Tournee aufbrechen und sich für grenzüberschreitende Projekte und Klangbrücken engagieren. Windhund ahoi!

Es ist Zeit! Der offizielle Slogan der FIFA lautet „Ke Nako. Celebrate Africa’s Humanity“. Ke Nako, ein Begriff aus der Sotho-Sprache bedeutet „Es ist Zeit“. Und das greift auch Ke Nako Afrika – Afrika jetzt! auf: Denn es ist an der Zeit, das verbreitete Afrika-Bild in Österreich zu hinterfragen. Ke Nako Afrika wird an vier Tagen Ende Juni auch im Augarten Station machen und interessante Künstlerformationen – jeweils zwischen den Fußballübertragungen – in den Bunkerei-Gastgarten bringen (bei Schlechtwetter indoor!). Die Bunkerei überträgt vom Auftakt am 11. Juni bis zum Finale am 11. Juli sämtliche Spiele der Fußball WM live auf Flatscreens und Video-Wall in zwei Räumen – bei jedem Wetter!

Die Ausstellung im Innenhof des Museumsquartiers soll unbekannte Seiten des Kontinents betonen // Auch Otto Lechner & Windhund werden dort am 28. Juni um 17h00 kurz aufspielen, bevor sie in der Bunkerei im Augarten verabschiedet werden und tags darauf zur Ostafrika Tour abreisen.

Wien (APA) – Modeschöpferinnen im Senegal, Filmproduzenten in Burkina Faso, kritische Theaterarbeit in Südafrika: In einem Ausstellungscontainer im Haupthof des Wiener Museumsquartiers (MQ) lädt die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit (ADA) ab Dienstag, 8. Juni bis zum 11. Juli zu einer ungewöhnlichen Reise durch den afrikanischen Kontinent. “Ke Nako Afrika” nennt sich die Multimedia-Box in Anlehnung an den Slogan der Fußball-WM: “Es ist Zeit” bedeutet das auf Sotho – Zeit, Afrika auch einmal anders kennenzulernen.

“Fußball, das heißt zusammenspielen, das heißt Team sein – und das ist für das, was derzeit in Afrika passiert, ein gutes Motto”, sagte Außenminister Michael Spindelegger (V) bei der Eröffnung. Auch der südafrikanische Botschafter, Xolisa Mfundiso Mabhongo, betonte, dass Afrika als Ganzes die WM nutzen wolle “um die guten Nachrichten zu verbreiten: Von einem Afrika, das nach Fortschritt und Frieden strebt und das bereit ist für das 21. Jahrhundert”. Für die sechs afrikanischen Teams, die nach dem Anpfiff in drei Tagen um den WM-Titel spielen, drückten heute alle Beteiligten die Daumen.

Kunstschaffen, Lifestyle, urbanes Flair sind die Themen, mit denen man vor allem die übliche MQ-Laufkundschaft anlocken will. Zu hören gibt es neben Musik auch Literatur mit passenden Fotostrecken am Bildschirm: Henning Mankells “Chronist der Winde” kommt zu Wort, aber auch afrikanische Autoren wie die Senegalesin Fatou Diome. An fünf Abenden gibt es im MQ-Hof außerdem Live-Acts: Konzerte von SenElektrikeri (16.6.), Tshila und Celia Mara (23.6.) sowie Otto Lechner und Windhund (28.6.), eine Tanz-Performance des Chandiru Mawa Duos (30.6.) und eine Akrobatik-Show am 7. Juli mit Vituko Matata.

(S E R V I C E – “Ke Nako Afrika – Afrika jetzt!”, Ausstellung im Haupthof des Museumsquartiers, bis 11. Juli, täglich 12 bis 20 Uhr, http://www.kenako.at)

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Foto © xeno

On Monday night, Otto Lechner & Windhund were – after successful performances in Linz and Graz – once more joined by the Zanzibari Zumari horns duo Sekembuke & Siga – the first occasion for the Viennese audience to experience the merging of two very different sonic spheres! With a sold out Porgy & Bess, the concert marked the beginning of the 6-days-festival “Began in Africa”.

After a mellow intro by Otto Lechner, Melissa Coleman, Matthias Jakisic, Karl Ritter and Peter Rosmanith, the two Zumari horn players entered by striding through the auditorium from the upper to the ground level… an effective entrée!

sound excerpt 1

Especially in the second half of the gig, some great improvisational passages showed, that – though, as Otto Lechner stated, each concert with the Zumari horn musicians is like a completely new encounter – the traditional sounds of Zanzibar and the improvisation by the Austrian artists, provide a common ground for new explorations…

sound excerpt 2

Windhund, Sekembuke & Siga @ Porgy, Vienna

For further pictures of the gig, check out the Gallery on this site!

and from VIDC / on Flickr: Foto © Karola Riegler

O-Ton ZIB um 9h00: “Spätestens am Freitag, wenn der Anpfiff für das Spiel Südafrika gegen Mexiko die Fußball-WM eröffnet, sind alle Augen auf Afrika gerichtet. Hierzulande steht Afrika schon länger im Blickpunkt. Auch in der Musik. ”

Zum gestrigen Auftakt der Konzertreihe “Began in Africa III” im Porgy & Bess in Wien gibt es Interviews mit Otto Lechner und Shaaban Muasi Vuai aka Sekembuke und einen kurzen Musikausschnitt zu hören.

http://tvthek.orf.at/programs/71256-ZiB-9/episodes/1441388-ZIB-9-Uhr/1443714-Konzertreihe—-Began-in-Africa–im-Porgy—Bess

Foto: Anna Soucek

(Musik-U)  (A/Tansania)
Der Afrika-affine Wiener Quetschenmeister Otto Lechner trifft mit seinem Windhund-Ensemble zum Auftakt der Konzertreihe “Began in Africa III” auf ein Bläserduo aus Sansibar, der sogenannten Insel der Sehnsucht.

EMPFOHLEN!

Diese Veranstaltung findet im Rahmen des Festivals Began in Africa III statt.

Ankündigung von “Began in Africa III” im Ö1 Mittagsjournal am 5. Juni 2010: http://oe1.orf.at/artikel/246148

Yesterday, the Windhund and the Zumari horn players Sekembuke & Siga met in Graz, the provincial capital of Styria. After walking the charming City center with a look at the “blue bubble” of Kunsthaus a concert was staged at the Orpheum hall. Quite a crowd was listening very attentively to the approach and encounter of different scales and sound worlds. The musical journey was meandering like the Zumaris walking across the audience. Applause!

Here you can listen to excerpts of the concert at Orpheum:

Windhund & Zumari in Graz_1 (mp3, 0′36”) and Windhund & Zumari in Graz_2 (mp3, 2′52”)

http://www.youtube.com/watch?v=bLyghQyXWxU

After their rousing performances at LINZFEST 2010, the five musicians from Zanzibar and Zimbabwe – Shaaban Muasi Vuai aka Sekembuke, Hussein Fereji Azani aka Siga (who played with Otto Lechner & Windhund), Tendai Manatsa aka Bomba, Josh Meck aka Shimbo and Samm Farai Monro aka Comrade Fatso – went on a retreat to Harrachsthal in the backwoods of Mühlviertel north-easterly of Linz.

The host Karl Katzinger aka John Tylo from Backwoods Association expected them to stay overnight in his old farmhouse and to perform at the Cafe Druzba next door. First, a sunny afternoon provided for the right mood to relax and to teach Sekembuke and Bomba to scythe whilst Monique and Rose prepared a range of dishes East African style.

Towards evening Siga and Sekembuke started their procession in the backyard blowing the Zumari horns and pulling the crowd into the venue where Comrade Fatso and Chabvondoka took over with their radical street poetry and pulsating music. A short video homage by Michael Pilz dedicated the evening as a tribute to the late Keith Goddard with Peter Kuthan showing some slides about his legacy, the Tonga.Online project in Zimbabwe (www.mulonga.net).

Thanks to the lively interest and participation of the audience the event lasted “till late”, way beyond midnight and saw some musicians jamming including the host Karl on the trumpet – a true Pungwe and nice farewell to Comrade Fatso and Chabvondoka!

Otto Lechner, accordion, Melissa Coleman, cello, Mathias Jakišić, electric violine, Karl Ritter, guitar and Peter Rosmanith, percussion have been featuring the two Zumari horn players Shaaban Muasi Vuai (Sekembuke) and Hussein Fereji Azani (Siga) from Zanzibar at LINZFEST on Monday. Not only for the LINZFEST organiser Wolfgang Almer but also according to many other participants in the audience, this concert was wonderful and – together with the Poetic Pilgrimage from Jamaica – one of the highlights of LINZFEST 2010.

Comrade Fatso from Zimbabwe, who was also lining up at Linzfest together with Tendai Manatsa and Josh Meck, after listening to the performance: “Great show, guys!! Really powerful collaboration.. Blew me away! more fire to you!”

Thanks to Werner Puntigam for taking the pictures